Der Rat der Stadt Hückelhoven befasst sich zurzeit mit dem aktuellen Umsetzungsstand des "Integrierten Handlungskonzept Sophia-Jacoba". Wir wollen erläutern, worum es dabei geht. Bürgermeister Bernd Jansen stellt die Planung persönlich vor: am 30.10.2021 um 10:00 Uhr an Schacht 3. Sie sind herzlich eingeladen, dabei zu sein!
Die Zechensiedlung Sophia-Jacoba grenzt unmittelbar an die Hückelhovener Innenstadt und ist mit derzeit rund 3.750 Einwohnern Wohnstandort für ca. 10 % der Hückelhovener Bevölkerung. Die Siedlung wurde hauptsächlich zu Zwecken der Unterbringung der Berbauarbeiter der angrenzenden Zeche Sophia-Jacoba in den 1920er-Jahren geplant und errichtet.Bis 1997 förderte die Zeche Steinkohle. Seit der Schließung der Zeche Sophia-Jacoba unternahm die Stadt große Anstrengungen, den Strukturwandel zu bewältigen und auf dem Gelände neue, zukunftsfähige Nutzungen zu entwickeln. So konnte z. B. der innerstädtische Handelsstandort erweitert werden.
Allerdings liegen um das Fördergerüst Schacht 3 noch große Teile des Geländes brach. Aus diesem Grund befasst sich das "Integrierte Handlungskonzept Sophia-Jacoba" neben der Siedlung auch mit dem unmittelbar an die Siedlung anschließenden Zechengelände mit dem Fördergerüst Schacht 3 sowie mit der angrenzenden Millicher Halde. Ziel ist es, durch die entwickelten Maßnahmen die Zechensiedlung ganzheitlich zu stärken sowie das Zechenglände zu entwickeln und mit der Halde nachhaltig aufzuwerten.
Das Integrierte Handlungskonzept baut dabei auf einer Reihe von Untersuchungen und Gutachten sowie auf der intensiven Beteiligung der Bürgerschaft auf. Die Vielschichtigkeit der Problemlagen erfordert eine ganzheitliche Vorgehensweise, die Aspekte aus den Handlungsfeldern Städtebau, Stadtbild und Freiraumqualität, Wohnen und Leben, Klimaschutz sowie die Quartierskommunikation berücksichtigt.
Was wurde bereits umgesetzt?
Der Rat der Stadt Hückelhoven hat in seiner Sitzung am 15.11.2017 das "Integrierte Handlungskonzept Sophia-Jacoba" beschlossen. In der Vergangenheit wurden bereits einzelne Maßnahmen umgesetzt. Eine der ersten war die Sanierung des Fördergerüsts Schacht 3. Die Sanierung wurde mit 3.020.000 Euro gefördert. Träger der Maßnahme war die Stiftung Industriedenkmalpflege.
Die Stadt Hückelhoven erarbeitete zudem einen Gestaltungsleitfaden für den Siedlungsbereich Sophia-Jacoba. Der umfasst ebenfalls eine kostenlose Beratung für interessierte Privatpersonen, die im Rahmen des Haus- und Hofprogramms der Stadt Fördermittel zur Sanierung ihres Eigentums beantragen können. Derzeit befinden sich 75 Objekte in Beratung, einige wurden bereits bewilligt, saniert und gefördert. Das Haus- und Hofprogramm hat ein Gesamtvolumen von 700.000 Euro.
Für das Quartierszentrum am Friedrichplatz wurde eine Gesamtförderung von 1,64 Millionen Euro bewilligt. Inbegriffen ist bereits der Grunderwerb aus dem Jahr 2020. Die Entwurfsplanung für das Quartierszentrum wurde letzte Woche in einer gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und Integration mit dem Bau- und Umweltausschuss vorgestellt. Der Baubeginn ist für Ende 2021 vorgesehen.
Wie sehen die nächsten Schritte aus?
Derzeit liegen um das sanierte Fördergerüst Schacht 3 noch große Teile des Geländes brach. Im nächsten Schritt befasst sich das "Integrierte Handlungskonzept Sophia-Jacoba" daher mit dem Zechengelände und der angrenzenden Millicher Halde. Für das Brachgelände zwischen der multifunktionalen Platzfläche vor Schacht 3 und der Millicher Halde ist die Einrichtung eines Generationenparks geplant. Die Parkanlage soll zum Verweilen und Entspannen einladen. Neben ganz viel Natur, Spielplatzbereichen, Tischtennisplatten und Fitnessgeräten sollen beispielsweise auch Hängematten installiert werden.
Durch einen Brückenschlag zur Millicher Halde soll eine Verknüpfung des Zechen-/Siedlungsbereichs mit der Halde sowie der Hückelhovener Innenstadt erfolgen. Auch der verlegte Sportpark fügt sich hervorragend in das neugestaltete Gelände ein.